Kermel, Sandaga, TiIène

„Die“ Märkte in Dakar / les marchées à Dakar  

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Der „Marché Kermel“ in der östlichen Altstadt mit seinem qualitativ guten, überreichen Angebot an Fischen und Meeresfrüchten, Obst und Gemüse und den vor der Markthalle für Fotos posierenden Blumenverkäuferinnen und den Händlern mit ihrem Souvenirangebot für die Touristen,
der „Marché Sandaga“ an der Nahtstelle zwischen europäischem und senegalesischem Sektor für die afrikanische Hausfrau
der „Marché Tilène“ als umfassende Versorgungsbasis für die Bevölkerung der
„Medina“:
diese großen Märkte der Dakarer Innenstadt (zu denen noch die Märkte der Stadtteile
„Colobane“ und „H.L.M“. zu rechnen sind) bieten für jeden Geschmack etwas.

Der „Marché Kermel“, mit seinen schmiedeeisernen Arabesken und seinem maurischen Dekor als eine touristische Attraktion ersten Ranges, war 1993 bis auf die Außenmauern der Markthalle abgebrannt. Damals hieß es, ein Blitz sei in eine ungesicherte elektrische Anlage gefahren. Böse Zungen, die von gezielter Sabotage und Brandstiftung sprechen, sind bis heute nicht verstummt. Der Markt ist inzwischen mit internationaler Finanzhilfe nach den originalen Plänen wiederaufgebaut worden. Stahlverstrebungen, Neonlicht, Deckenvertäfelungen, gekachelte Verkaufstresen: der Neubau hat gegenüber seinem traditionsreichen Vorgänger an Funktionalität gewonnen, was er an Charme, an Atmosphäre, an ureigenstem Fluidum eingebüßt hat. Der Wiedereröffnung war ein mit harten Bandagen ausgetragener Streit innerhalb der Gilde der Marktstandbetreiber vorausgegangen, nachdem die Dakarer Marktverwaltung die Anzahl der Verkaufsstände reduziert hatte, und etliche der seit Jahrzehnten ansässigen Standinhaber sich durch verteuerte Standgebühren von ihrem angestammten Terrain vertrieben wähnten.

Die zinnen- und erkerverzierte „Sandaga“-Markthalle birgt in ihren Gängen und Gewölben einen reinen Lebensmittelmarkt. Das von nackten Glühbirnen fahl ausgeleuchtete Untergeschoß bietet neben Fisch auch noch Konserven, Hirse, Mais, verschieden gekörnten Cous-Cous, ungeschälte Erdnüsse, blaßblaue Kolanüsse, Importreis in Säcken und Holzfässern. Das Obergeschoß, eine Halle mit durchbrochenem Mauerwerk in ausgebleichtem Ocker, birst am frühen Morgen förmlich vor leicht verderblicher Frischware: tropische Früchte, Gemüse, Salat, gerupftes Geflügel. Der Markt präsentiert sich als Domäne der Händlerinnen. Leicht Gärendes, schon Fauliges, Aromen und Odeurs zwischen süßlich und streng; dann und wann eine von Parfümschleiern umflorte Dame. Zum „Marché Sandaga“ gehören darüber hinaus sämtliche an die Halle angrenzenden Ladenzeilen, in denen von Plastikware bis Billigelektronik, von Raubkassetten bis gefälschten Markentextilien, von Rolex-lmitaten bis Sonnenbrillen aller nur erdenkliche Ramsch verscherbelt wird. Wie wohl alle senegambischen Märkte ist auch der „Marché Sandaga“ nicht nur Warenumschlagplatz, sondern auch Nachrichtenbörse, Gerüchteküche, lnformationsnetzwerk, Vermittlungszentrale, Fluchtpunkt und Geldkarussell.

Der „Marché Tilène“, an der „Avenue Blaise Diagne“ im Zentrum der „Medina“ gelegen, ist Ladenpassage, Hallenbetrieb und Open-Air-Gelände in einem. Linker Hand der Avenue reihen sich kleine Schmuck- und Textilläden aneinander; zahlreiche Ladenschilder, die den Ortsnamen „Touba“ oder den Begriff „Serigne“ (das Wolof-Wort für Marabout) im Etikett führen, künden von der wirtschaftlichen Macht der Mouriden. Rechter Hand erstreckt sich das eigentliche Marktgelände um einen Hallenkomplex herum; ein Markt mit Gebrauchttextilien und einige Gassen mit Lagerschuppen schließen sich an. Der „Marché Tilène“ ist vermutlich der ursprünglichste der Dakarer Märkte, ein Gelände, das sich gegenüber Fremdeinflüssen offenbar als resistent erwiesen hat. Aphrodisiaka, Gris-Gris, Amulette und Talismane gehören hier zum Warenangebot, und in manchen Winkeln lesen Wahrsagerinnen die Zukunft aus dem Fall der Kauri-Muscheln.

Ob man sich sein Schicksal vorhersagen läßt oder die Zutaten für das Abendessen kauft, ob man ein T-Shirt ersteht oder die neueste, garantiert illegal hergestellte Kassette von Youssou N'Dour: Handeln gehört immer und überall zum Marktalltag. Wer den zuerst genannten Preis nicht unterbietet (und zwar um mindestens 50 %), dem ist nicht zu helfen!

 

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Datum der letzten Änderung: Mittwoch, 15. Juni 2022