Bert H. Wagner W 6 2000-06-20T19:29:00Z 2001-03-10T14:12:00Z 2001-11-27T10:50:00Z 1 415 2371 Tierarztpraxis Wagner 19 4 2911 9.2812

 

der „Baobab“

(„Affenbrotbaum“)

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Wie sehr man einen Baobab auch verletzt oder verstümmelt: Nach einer senegalesischen Redensart gräbt der Baum seine Wurzeln nur noch tiefer in die Erde und bleibt unzerstörbar. Der bis zu 20 m hohe Baobab oder Affenbrotbaum (Adansonia digitata nach dem französischen Naturforscher Michel Adanson, der im 18. Jh. in St. Louis den ersten Botanischen Garten des Senegal anlegte) ist mit seinem mächtigen, tonnenförmigen Stamm, seiner silbrigglänzenden Rinde und seinem ausladenden, knorrigen Geäst die markanteste Pflanze der senegambischen Savannen. Ein unverwüstliches, urzeitlich wirkendes Gewächs, das einige tausend Liter Wasser speichern kann, das sogar die jährlich von den Bauern gelegten Buschfeuer unbeschadet übersteht und das in den Dörfern der Savanne als „arbre à palabre“ (Palaver-Baum) häufig den schattigen Mittelpunkt des Ortes bildet, wo die Honoratioren zusammenkommen und die  Dorfangelegenheiten besprechen.

Kein Zufall, daß der Baobab in stilisierter Form das senegalesische Staatswappen ziert; der Baum gilt als Symbol für Stärke, für Beständigkeit, für die unverrückbaren Traditionen der Ahnen. Bei manchen Exemplaren hat man ein Alter von über tausend Jahren nachweisen können. Eine Legende berichtet, die Götter hätten einst aus Zorn über die Frevel der Menschen den Baobab aus der Erde gerissen und verkehrt herum wieder ins Erdreich gesteckt; deshalb wirkten seine Äste eher wie bizarr in die Luft ragendes Wurzelwerk. Der Baobab wird in manchen Regionen als heilig verehrt, häufig sind die Ahnen einer Dorfgemeinschaft unter den schattigen Kronen dieser Baumriesen bestattet. Gerüchte besagen, daß diejenigen von bösen Geistern heimgesucht werden, die versuchen, den Baum zu fällen, und daß diejenigen erblinden, die sein Holz verbrennen. Die "Griots" (Sänger, Sagen- u. Geschichtserzähler) sind früher, da sie nicht neben Angehörigen anderer Kasten beerdigt werden durften, in den hohlen Stämmen der Baobabs beigesetzt worden.

Während der Regenzeit treibt der ansonsten laublose Baobab kleine grüne Blätter aus, die Hauptblütezeit liegt zumeist zwischen Oktober und Dezember. Das weiße, leicht säuerlich schmeckende Fleisch der Früchte, das sogenannte Affenbrot, wird nicht nur roh verzehrt. In gegorener Form wird es als Erfrischungsgetränk gereicht, ein aus dem Fruchtfleisch destillierter Sud dient als fiebersenkendes Heilmittel, die Blätter werden als Gemüse oder Ingredienzien zu diversen Gewürzmischungen zubereitet. Auch die Blüten sowie die Rinde und der Samen werden weiterverarbeitet. Ganze Baobab-Wälder finden sich im Hinterland der „Petite Côte“, in der Region „Kaolack“ sowie an der Strecke „Kaolack - Tambacounda“.

 

 

 

 Datum der letzten Änderung: Mittwoch, 15. Juni 2022